In Niedersachsen soll bis 2018 die größte Teststrecke für selbstfahrende Fahrzeuge in Deutschland entstehen. Sobald die Autobahnen 2, 7 und 39 mit der entsprechenden Technik ausgestattet sind, werden Testfahrzeuge die insgesamt 270 Kilometer lange Strecke zwischen Braunschweig, Hannover und Salzgitter befahren. Außer auf den Autobahnen sollen die Testfahrzeuge auch durch die Stadt Braunschweig rollen. Nach Einschätzung der Behörden stellen die autonomen Fahrzeuge kein Sicherheitsrisiko für andere Pkw und Lkw dar.
Vorbild für das Projekt ist die A9 in Bayern. Auf der Strecke zwischen München und Nürnberg erlaubt das Bundesland den Testbetrieb autonomer Fahrzeuge bereits seit September 2015. BMW und Audi testen auf der Strecke unter dem Stichwort „Pilotiertes Fahren“ Assistenz-Systeme zur Unterstützung des Fahrers auf der Autobahn. Dazu gehören Funktionen wie Spurwechsel-Assistent oder der Stau-Assistent, mit denen schon heute einige Modellen serienmäßig ausgestattet sind.
Hinter dem Ausbau in Niedersachsen stehen neben der Landesregierung und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) auch der Reifenhersteller Continental und Volkswagen. Der Konzern aus Wolfsburg intensiviert damit seine Bemühungen im Rennen der selbstfahrenden Autos. Ende Mai war bekannt geworden, dass der Autobauer bei der Taxi-App „Gett“ eingestiegen ist. „Gett“ gilt als einer der härtesten Konkurrenten von „Uber“, in Deutschland ist der Dienst bisher nicht aktiv. Services wie „Gett“, „Uber“ oder „Lyft“ sind interessant, weil den Plattformen eine Zukunft als Vertriebskanal für selbstfahrende Taxis vorausgesagt wird.