Selbstfahrende Autos

Selbstfahrende Autos: mittlerweile dürfte es kaum noch jemanden geben, der noch nicht von diesem Megatrend der Zukunft gehört hat. Selbstfahrende Autos haben das Potential zum “nächsten großen Ding”, Experten prophezeien autonomen Fahrzeugen eine ähnlich umwälzende Kraft wie zuvor Dampfmaschine, Elektrifizierung oder Internet.
Autonome Pkw, die ihre Insassen durch den Straßenverkehr oder über Autobahnen und Landstraßen chauffieren, sind dabei schon lange keine futuristischen Visionen mehr. Forscher und Unternehmen aus aller Welt entwickeln seit Jahren an selbstfahrenden Autos, auch auf deutschen Straßen sind Testfahrzeuge unterwegs und sammeln Daten. Die Zukunft der Mobilität hat bereits begonnen!

Selbstfahrendes Auto

Was sind die Vorteile von selbstfahrenden Autos?

Für die Fans selbstfahrender Autos löst die neue Technik eine ganze Reihe von Problemen und Fehlentwicklungen. An erster Stelle steht für sie die Erhöhung der Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer. Steuert Software ein selbstfahrendes Autos, ist menschliches Versagen mit all seinen tragischen Folgen ausgeschlossen. Ein Programm wird nie müde, trinkt keinen Alkohol, rast nicht, beachtet strikt sämtliche Verkehrsregeln und lässt sich nicht ablenken. Das bedeutet weniger Blechschäden, weniger Verletzte, weniger Verkehrstote.
Neben der drastisch sinkenden Zahl der Unfälle ist die Effizienz der Fahrweise eines autonomen Fahrzeuges ein weiteres Plus. Ob mit fossilen Brennstoffen oder durch Elektrizität angetrieben: das Versprechen von Forschung und Herstellern lautet, selbstfahrende Autos so zu programmieren, dass sie optimal energieeffizient fahren. Autonome Fahrzeuge können somit einen Teil zur Schonung der Umwelt und zur Verringerung des CO2-Ausstoßes beitragen.

Wenn Systeme das Fahren übernehmen, sind die körperlichen Anforderungen an das Lenken eines Autos andere. Selbstfahrende Fahrzeuge werden somit benachteiligten Gruppen, etwa körperlich behinderten Menschen oder Senioren, mehr Mobilität und damit mehr Unabhängigkeit ermöglichen. Denkbar ist auch, dass zum Beispiel Kinder und Jugendliche den Schulweg in einem autonomen Fahrzeug zurücklegen, ohne die direkte Hilfe eines Erwachsenen zu beanspruchen. Entfällt dann vielleicht sogar der Führerschein? Die Zukunft wird zeigen, ob die Fahrerlaubnis, wie wir sie heute kennen, dann noch notwendig sein wird.

Muss sich der Fahrer nicht auf den Straßenverkehr konzentrieren, bleibt Zeit für andere Dinge. E-Mails schreiben, im Internet surfen oder Filme schauen: die komfortablen Innenräume, die die Designstudien von selbstfahrenden Fahrzeugen zeigen, ermöglichen Arbeit und Entertainment. Je nach Anspruch vergeht so die Fahrzeit wie im Flug oder kann effizient genutzt werden.

Forscher sagen Voraus, dass autonome Autos vor allem in den Städten der Welt neben der Mobilität der Menschen auch das Bild der Metropolen verändern wird. Öffentliche Verkehrsmittel, Parkplätze und das Straßennetz werden sich an die veränderten Mobilitätsanforderungen anpassen müssen. Die Entwicklung bietet somit eine Chance für mehr lebenswerten Stadtraum.
Auch außerhalb der Stadt können selbststeuernde Fahrzeuge Mobilität dramatisch verändern. Selbstfahrende LKW transportieren Güter über weite Strecken ohne menschliche Hilfe. Selbstfahrende Traktoren und Maschinen sorgen der Landwirtschaft für einen weiteren Automatisierungsschub.
Und sogar der Urlaub könnte sich verändern: Konkrete Studien zu selbstfahrenden Wohnmobilen existieren bereits.

Wie ist der Stand der Technik?

Bis zum komplett eigenständig fahrenden Auto ist es noch ein weiter Weg. Aber schon heute gibt es in den Modellen aller Hersteller Funktionen, die in Richtung vollautomatisiert steuerndes Fahrzeuges weisen. ABS, Tempomat, Navigationssystem, Einparkassistent, Spurwechsel-Assistent – all das sind Elemente, auf die bereits heute kaum ein Autofahrer verzichten möchte, der damit einmal in Berührung gekommen ist.
In jeder neuen Generation von Autos unterstützt immer mehr Software den Fahrer dabei sicher, effizient und komfortabel von A nach B zu gelangen.
In ausgewählten Autos großer Produzenten wie VW und Audi ist die nächste Stufe der Automatisierung schon Realität. Der Stau-Assistent, bei dem das Fahrzeug in einer Stausituation auf der Autobahn oder im Stadtverkehr die Fortbewegung bis 60 km/h übernimmt, ist ein Beispiel für eine solche den Fahrer entlastende Neuerung. Neben dem Stauassistenten sind in einigen Fahrzeugen auch schon Notbremssystems bzw. Notausweichsystem installiert.

Insider prognostizieren, dass etwa um das Jahr 2020 die Automatisierung von Fahrzeugen spürbar entwickelt sein wird. Zu Beginn der 20er Jahre des 21. Jahrhunderts sollte die Technik so weit sein, einzelne ausgereifte Funktionen wie zum Beispiel vollautomatisches Einparken zu ermöglichen. Theoretisch ist Experten zufolge dann sogar vollständig automatisches Fahren in der Stadt denkbar. Das setzt jedoch voraus, dass die Rahmenbedingungen für den Einsatz selbstfahrender Autos geschaffen sind.

Welche Hersteller entwickeln selbstfahrende Autos?

Von Mercedes-Benz, Volkswagen und Audi über Nissan und Mitsubishi bis hin zu FiatChrysler und General Motors – alle großen Namen der Autowelt arbeiten an Modellen, in denen das autonome Fahren Realität wird. Zu den Etablierten der Branche gesellen sich weitere Player aus der “New Economy”. Unternehmen wie Tesla, Google, Baidu und Apple setzen die Großen medienwirksam unter Druck.
Eines der bekanntesten selbstfahrenden Autos ist das Projekt von Google. Das kugelige „Google Car“ ist zu einem der Symbole des Trends geworden, seit 2009 tüftelt der Internet-Konzern an einem autonomen Auto.

Deutsche Hersteller nehmen bei der Entwicklung selbstfahrender Autos eine Spitzenposition ein. In den Konzernzentralen in Stuttgart, Wolfsburg, München und Ingolstadt hat man, wenn auch mit Verspätung, mittlerweile die Zeichen der Zeit erkannt und möchte den Mobilitätstrend aktiv mitgestalten. Selbstfahrende Autos haben eine unbekannte Tradition in Deutschland: Eines der ersten Projekte rund um das Thema selbstfahrende Autos geht auf eine Kooperation zwischen Siemens und der Bundeswehr Ende der 80er Jahre zurück.